Wer hätte das gedacht?

Überraschungen im Verkehrsalltag

Es gibt sie überraschend oft, die schönen Erlebnisse im Straßenverkehr. Ob freundliche Gesten, ein Dankeschön oder mal nicht auf seinem Recht bestehen – hier berichtet unsere Community von ihren Erfahrungen. 

2 min Lesedauer

Rolf A., 65, Nordrhein-Westfalen, ist seit Anfang des Jahres Rentner. Er ist gelernter Fernmeldehandwerker und arbeitete als Monteur, Techniker und zuletzt Planer.

Mit Anfang vierzig hatte ich mal eine Zeit lang hohen Blutdruck. Damals habe ich mich mit meinem Arzt unterhalten, einem Internisten, und habe ganz bewusst beschlossen: Mein Alltag läuft ab heute entspannt. Nach sechs Monaten war mein Blutdruck wieder in Ordnung. Haben Sie heimlich Medikamente genommen, fragte mein Arzt. Nein, aber auf meine Entspannung geachtet, sagte ich. So fing es an.

Der Fahrer eines roten Autos streckt seinen Arm aus dem Fenster und zeigt den „Daumen hoch“.
Freundlich sein macht nicht nur glücklich, sondern steckt auch andere an.

Als Monteur, später Techniker und Planer musste ich regelmäßig zu Baustellen fahren, mit dem Pkw, auch mit dem Lkw. Damals bekam ich über meine Firma auch immer wieder Fahrschulungen. Dort wurde defensives Fahren gepredigt. Aber so richtig wichtig ist das Thema für mich erst geworden, als ich den Warnschuss von meinem Arzt bekam. Und gerade der Straßenverkehr, in dem man oft gestresst ist, ist ein wichtiges Übungsfeld dafür. Ich will keinen Stress aus dem Verkehr mit nach Hause tragen.

Konkret bedeutet das, dass ich auch mal zu Fuß Gehende vorlasse. Ich winke sie durch, aber nicht mit so einer ungeduldigen Geste, sondern mit einer freundlichen, zuvorkommenden Geste. Wenn ich selbst Auto fahre, bin ich rücksichtsvoll. 50 Stundenkilometer in der Stadt ist übrigens keine Muss-Geschwindigkeit, sondern eine Kann-Geschwindigkeit. Wenn die Bedingungen nicht optimal sind, fahre ich langsamer.

Die Zeit, die ich dadurch verliere, ist minimal. Dafür gewinne ich aber Ruhe und gute Laune. Menschen winken mir zurück, bei Radfahrenden sehe ich ein Lächeln. Mit anderen zu Fuß Gehenden kommt man an der Ampel auch mal in ein freundliches Gespräch.

Wenn ich von einer Fahrt zurückkomme, ist mein Ziel, dass ich entspannter nach Hause komme, als ich weggegangen bin. Meistens gelingt es. Es macht Spaß, so zu leben.

Passend dazu