Fabian Köster auf der Suche nach #mehrAchtung

Unterwegs mit dem Rettungsdienst

Fabian Köster liegt festgeschnallt auf der Trage in einem Rettungswagen. Von falschen Reaktionen aufs Blaulicht bis hin zur fehlenden Rettungsgassen: Der Comedian taucht in die Patientenperspektive ein und liefert dabei Einblicke in den Alltag derer, die Leben retten.

09.05.2025
2 min Lesedauer
Drei Menschen stehen vor einem parkenden Rettungswagen. In der Mitte steht Fabian Köster.

Für unsere Video-Reportagereihe „Auf der Suche nach #mehrAchtung“ begleitet der Comedian Fabian Köster zwei Hamburger Rettungskräfte bei ihrer Arbeit.

Auf einem Parkplatz am Altonaer Volkspark in Hamburg trifft Fabian auf die Rettungskräfte Isabell und Philipp. Nachdem Fabian neben Philipp in der Fahrerkabine Platz genommen hat, fragt er: „Wir sind jetzt im Krankenwagen, richtig?“ Philipp grinst: „Ich mag das Wort Krankenwagen auch“, betont aber: Das eine sei für Transporte, das andere für Notfälle. „Wo Rettungswagen draufsteht, ist auch Rettungswagen drin.“

Bei Blaulicht reagieren viele falsch

Für ihre Einsätze bahnen sich die Rettungskräfte täglich ihren Weg durch den dichten Verkehr. Ohne Mitarbeit der anderen Verkehrsteilnehmenden ginge das nicht, sagt Philipp. „Gibt es Achtung im Straßenverkehr für euren Beruf?“, fragt Fabian. Philipp zuckt mit den Schultern. „Es ist wirklich schwierig“, meint er. Besonders bei Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn: Statt Rücksichtnahme erleben die Rettungskräfte dann oft riskante Manöver. Autofahrende legen Vollbremsungen hin, zu Fuß Gehende rennen über die Straße. „Da denkt man immer: ‚Oh, nicht dass der stolpert.‘“, sagt Philipp.

Die Perspektive von Menschen in Not

Um sich in die Lage von Menschen in Not zu versetzen, tauscht Köster den Platz in der Fahrerkabine mit der Trage im hinteren Bereich des Wagens. Dort fixiert Philipp den Comedian mit Gurten: „Kundenbindung“ nennt Philipp das.

Fabian Koester sitzt auf dem Patientensitz in einem Rettungswagen.

Rettungssanitäterin Isabell simuliert eine Einsatzfahrt mit abrupten Bremsungen und vielen Kurven. Durchgeschüttelt von der Fahrt sagt Fabian: „Man denkt ja oft gar nicht an die Person, die da drin liegt.“

Wer im Rettungswagen liegt, braucht schnelle Hilfe. Deshalb sind Rettungsgassen so wichtig: „Eigentlich ist es ganz einfach“, sagt Philipp. Für die Rettungsgasse gilt: Fahrzeuge auf der linken Spur weichen nach links aus, alle anderen nach rechts. Sein „heißer Tipp“: Auch Kreuzungen müssen frei sein, damit die Rettungskräfte ungehindert abbiegen können.

So geht die Rettungsgasse

Was ist eine Rettungsgasse?

Eine Rettungsgasse ist ein freier Streifen, der von Verkehrsteilnehmenden auf Autobahnen und mehrspurigen Straßen gebildet wird und breit genug ist, um Einsatzfahrzeugen (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst) eine schnelle und sichere Zufahrt zum Einsatz- oder Unfallort zu ermöglichen.

Wann muss eine Rettungsgasse gebildet werden?

Sobald sich der Verkehr auf Autobahnen oder mehrspurigen Straßen verlangsamt oder zum Stillstand kommt. Wichtig: Die Rettungsgasse muss auch dann gebildet werden, wenn noch kein Einsatzfahrzeug zu sehen ist.

Wie wird eine Rettungsgasse gebildet?

Fahrzeuge auf der linken Spur fahren so weit wie möglich nach links, Fahrzeuge auf allen anderen Spuren fahren so weit wie möglich nach rechts. So entsteht eine freie Gasse – im Idealfall schon bevor sich das Einsatzfahrzeug nähert.

Mit Humor und Gelassenheit im Einsatz

„Die Verkehrslage in Hamburg mit vielen Staus und Baustellen ist manchmal tatsächlich eine Herausforderung“, sagt Isabell. Deshalb appelliert Philipp an alle Verkehrsteilnehmenden: „Nicht immer auf‘s Recht pochen, sondern auch mal kurz durchatmen.“ Das beherzigt der Rettungssanitäter auch selbst für seine Arbeit. „Der Beruf kann stressig sein, deshalb ist es für mich wichtig, Humor zu bewahren“, sagt er. Damit ist er bei Fabian Köster auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Bilder: Ronja Hartmann

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