Respekt im Bahnverkehr

#mehrAchtung auch auf den Schienen

Die Übergriffe auf Bahnmitarbeiterinnen und -mitarbeiter nehmen zu. Eine gemeinsame Kampagne der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und von #mehrAchtung setzt ein Zeichen für ein besseres Miteinander. Diese Motive fahren durch Deutschland.

04.12.2024
2 min Lesedauer
Es ist ein rotes Dreieck auf schwarzem Hintergrund zu sehen. Rechts steht: Ein guter Ort für Bahnhöflichkeit.

Mehr Achtsamkeit auf den Schienen 

„Ich wurde schon von Fahrgästen angespuckt, geschlagen und zu Boden geworfen. Wegen dieser Übergriffe muss ich psychologische Betreuung in Anspruch nehmen“, erzählt Melanie Burckhardt (Name geändert). Sie ist seit über 30 Jahren Zugbegleiterin im Regionalverkehr in Brandenburg und wünscht sich vor allem einen Umgang, der durch mehr Respekt und Verständnis geprägt ist. 

Mit ihren Erfahrungen ist sie leider nicht allein. Im Jahr 2022 wurden 2.000 körperliche Übergriffe gegenüber Bahnangestellten registriert, Tendenz steigend. Zählt man die verbalen Übergriffe dazu, die meist nicht gemeldet werden, sind es über 14.000. 

Um den Bankverkehr wieder zu einem Ort des Miteinanders zu machen, ist die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nun Teil des #mehrAchtung-Partnerbündnisses. 

Eine neue Plakatkampagne mit dem Motto „Bringen wir mehr Achtung auf die Straße und Schiene“ soll die Reisenden daran erinnern, mit Respekt und Rücksicht per Zug unterwegs zu sein und das Bahnpersonal als das zu behandeln, was wir alle sind: Menschen. 

Es ist eine Frau aus dem Bahnpersonal zu sehen. Daneben steht: Feiner Zug: Respekt vor Bus- und Bahnpersonal.
Es ist ein rotes Dreieck auf schwarzem Hintergrund zu sehen. In weißer Schrift steht darin: Respektloses Verhalten: Zurückbleiben bitte!

Übergriffe nehmen zu 

Aber nicht nur Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter wie Melanie Burckhardt, die täglich im direkten Kontakt mit den Reisenden stehen, sind betroffen. Auch Lokführerinnen und Lokführer treffen die Übergriffe: 

„Ich wurde von einer Gruppe alkoholisierter Junggesellen angepöbelt, geschlagen und zu Boden geworfen. Meinen Kollegen haben sie versucht, mit seiner Krawatte zu strangulieren. Auch die später eingetroffenen Einsatzkräfte der Polizei wurden attackiert. Hier fehlt es schlichtweg an Respekt“, sagt der Lokführer im Fernverkehr, Karsten Ulrichs.  

Er spricht sich dafür aus, mehr Kameras in den Zügen zu installieren und mit Plakaten und Flyern auf einen respektvollen Umgang aufmerksam zu machen. 

Die Kolleginnen und Kollegen verrichten gute Arbeit; sie machen ihren Job für die Mobilität der Menschen und für die Gesellschaft. Dafür gebührt ihnen Respekt!

Martin Burkert, Vorsitzender EVG

Damit nicht nur Melanie Burckhardt und Karsten Ulrichs, sondern alle Bahnbeschäftigten wieder gerne zur Arbeit gehen, machen #mehrAchtung und die EVG mit genau solchen Plakaten an Bahnhöfen und in Zügen darauf aufmerksam, dass es vor allem eines braucht: Respekt. Die Plakate sind ein erster Schritt, ein Umdenken bei den Menschen anzustoßen. 

Bilder: Scholz & Friends GmbH

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