Tipps zur Vorbereitung
So klappt es mit der Führerscheinprüfung
Fast die Hälfte der Fahrschülerinnen und Fahrschüler ist zuletzt durch die Theorieprüfung für die Klasse B gefallen. Wie gelingt die Prüfung im ersten Versuch? Unsere Tipps helfen bei der Vorbereitung.
Mehr Fahrräder, E-Scooter, Pkw, mehr Lieferverkehr – der Straßenverkehr wird zusehends komplexer. Und der Führerschein ist beliebt wie nie: Bundesweit 2,01 Millionen Theorieprüfungen verzeichneten die Prüfstellen im Jahr 2024 – ein Höchstwert. Das geht aus einem Datenreport des TÜV-Verbands hervor, einem Partner von #mehrAchtung. Mehr als 79% der Prüfungen, 1,59 Millionen, entfielen dabei auf die Pkw-Fahrerlaubnis, die sogenannte Führerscheinklasse (Fahrerlaubnisklasse) B, inkl. „Begleitetes Fahren ab 17“.
Doch nicht nur die Anzahl der Prüfungen lag 2024 auf Rekordniveau. Auch der Anteil der Fahranfängerinnen und Fahranfänger, die ihre Theorieprüfung für die Klasse B nicht bestanden haben, erreichte mit 45 Prozent immer noch einen hohen Wert. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 lag der Wert der Fahrerlaubnisklasse B lediglich bei 35 Prozent. Die Teilnehmenden am „Begleiteten Fahren ab 17“ hingegen haben eine vergleichsweise niedrige Durchfallquote von gerade einmal 36%.
Die theoretische Prüfung ist nicht nur Voraussetzung für die Anmeldung zur praktischen Fahrerlaubnisprüfung. Sie spiegelt auch wider, wie gut die angehenden Autofahrenden die Verkehrsregeln kennen und auf mögliche Gefahrensituationen im Straßenverkehr vorbereitet sind. Prüflinge, die ihre Theorieprüfung nicht im ersten Anlauf schaffen, müssen sich davon aber nicht verunsichern lassen. Sie sollten lieber die Chance nutzen, sich auf den nächsten Versuch gründlich vorzubereiten.
Tipps für eine erfolgreiche Theorieprüfung
Alle Grundlagen dafür lernen Fahranfängerinnen und Fahranfänger im verpflichtenden, theoretischen Fahrschulunterricht. Für die Fahrerlaubnisklasse B müssen sie an 14 Unterrichtsstunden à 90 Minuten teilnehmen, bevor sie sich zur Theorieprüfung anmelden dürfen. Doch wie wird diese ein Erfolg? Diese Tipps helfen bei der Vorbereitung:
1. Im Fahrschulunterricht gut aufpassen
Im Unterricht erläutert die Fahrlehrerin oder der Fahrlehrer die wichtigen Zusammenhänge des Systems Straßenverkehr für eine sichere, verantwortungsvolle und umweltbewusste Verkehrsteilnahme. Wer hier also gut aufpasst und im Zweifel aktiv nachfragt, legt den Grundstein für eine gute Prüfungsvorbereitung.

2. Sich mit dem Lernmaterial vertraut machen
Um gut auf die theoretische Fahrerlaubnisprüfung vorbereitet zu sein, ist regelmäßiges Üben mit aktuellem Lernmaterial notwendig.
3. Lernplan für die Theorieprüfung erstellen
Einfach draufloslernen, wenn es gerade passt? Lieber nicht. Für eine zielgerichtete Prüfungsvorbereitung hilft ein strukturierter Plan mit festen Lernzeiten – am besten täglich. Eine gute Faustregel: jeden Tag zwei Übungseinheiten mit je 30 Fragen bearbeiten – online oder in einer Lern-App, die es mittlerweile bei vielen Fahrschulen und weiteren Anbietern gibt.
4. Gute Lernatmosphäre schaffen
Laute Hintergrundgeräusche, Handybenachrichtigungen oder andere Personen: Wer beim Lernen häufig gestört wird, kommt langsamer voran und behält das Gelernte schlechter. Einmal abgelenkt, braucht das menschliche Gehirn laut einer Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zufolge 23 Minuten, um wieder zu seinem Fokus zurückzufinden. Eine ruhige Lernumgebung mit möglichst wenig Ablenkung ist deswegen das A und O, um sich erfolgreich auf die theoretische Prüfung vorzubereiten.
5. Gelerntes regelmäßig wiederholen
Einmal auf den Übungsbogen gucken und sofort alles merken – ganz so einfach ist lernen für die allermeisten Menschen leider nicht. Wer die Inhalte aber regelmäßig wiederholt, kann sie sich besser merken. Ein guter Anhaltspunkt: Beim Lernen sollte man jede Frage mindestens zweimal hintereinander richtig beantworten können, um nicht nur gut auf die Prüfung, sondern auch auf den Straßenverkehr vorbereitet zu sein.
6. Online eine Beispielprüfung ablegen
Die Theorieprüfung wird vor Ort am Computer in einer der zuständigen Prüfstellen abgelegt. Mit dem Ablauf können sich angehende Autofahrerinnen und Autofahrer aber schon vorab vertraut machen – zum Beispiel auf der Website von TÜV und DEKRA, Partner von #mehrAchtung. Dort gibt es nicht nur ein Erklärvideo, sondern auch eine kostenfreie Beispielprüfung, um das eigene Wissen zu testen.
7. Prüfungsfragen genau lesen und Antworten checken
In der theoretischen Prüfung kommt es nicht darauf an, wer als Erste oder Erster abgibt – sondern darauf, wer möglichst keine Fehler macht. Die Prüflinge haben deswegen genügend Zeit, um die Fragen genau zu lesen und anschließend alle Antworten noch einmal zu checken. So lassen sich Flüchtigkeitsfehler vermeiden und korrigieren.

Gut vorbereitet auf die Straße
Nach der bestandenen Theorieprüfung steht die praktische Prüfung an. Hier ist Training wichtig, um sich bestmöglich auf die täglichen Herausforderungen im Straßenverkehr vorzubereiten: Je gründlicher Sie sich vorab mit möglichen Situationen und geltenden Regeln vertraut gemacht haben und praktische Erfahrungen gesammelt haben, desto besser können Sie sich auch auf andere Verkehrsteilnehmende konzentrieren – gerade in heiklen Situationen bleibt oft keine Zeit, um zu überlegen, welches Verhalten das richtige wäre. Ein achtsames Miteinander im Straßenverkehr beginnt nicht erst hinterm Steuer, sondern schon bei der Vorbereitung.
Der TÜV-Verband und DEKRA, zentrale Anlaufstellen für alles rund um die Sicherheit im Straßenverkehr und Führerscheinanliegen, unterstützen #mehrAchtung als Partner.
Wir wünschen viel Erfolg!
TÜV-Verband

TÜV-Verband
Im Dienste der Sicherheit vertreten wir als TÜV-Verband die Interessen unserer Prüforganisationen. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. #mehrAchtung vermittelt die Haltung, die es im Straßenverkehr braucht, um der Vision Zero näherzukommen.
DEKRA
DEKRA
DEKRA steht seit fast 100 Jahren für Sicherheit im Straßenverkehr. Neben Fahrzeugtechnik und Infrastruktur spielt der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle. Im Idealfall sollte der Straßenverkehr ein Miteinander sein, denn ein verständnisvoller Umgang ist in unser aller Interesse. Hier setzt die Initiative #mehrAchtung an. DEKRA unterstützt die Kampagne aus voller Überzeugung.
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